Die Canon EOS M hat bei ihrer Vorstellung neben dem Lob für den mutigen, neuen Ansatz und die gute Leistung in besonders kompaktem Gehäuse auch heftige Kritik einstecken müssen. Bei der ersten DSLM des japanischen Herstellers ließ vor allem der Autofokus zu Beginn zu wünschen übrig, so dass Canon gezwungen war, nachzubessern – in Form eines Firmware-Updates.
Es lohnt sich, auf diesen Seiten ab und zu mal vorbeizuschauen. Während die EOS M-Familie langsam, aber stetig wächst, kann ein Firmware-Update möglicherweise Performance- oder Kompatibilitäts-Probleme beheben. Zum Beispiel hat Canon für die EOS M ein Firmware-Update veröffentlicht, um neben einem verbesserten Autofokus auch das Superweitwinkel-Objektiv Canon EF-M 11-22 zu unterstützen.
Wie der Update-Prozess bei der Canon EOS M funktioniert, habe ich in einem Video hier beschrieben:
Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich wirklich auf das extrem kompakte EF-M Objektiv setzen soll oder nicht doch auf ein Traumobjektiv wie das Canon EF 70-200 f/4 L USM, das vergleichsweise günstig zu haben ist und über eine grandiose Bildschärfe verfügt. Am Ende ist es dann aufgrund einer günstigen Gelegenheit doch das kleine EF-M 55-200 geworden. Es ist sicherlich auch die alltags- und „jackentaschentauglichere“ Variante.
Der erste Eindruck nach dem Auspacken ist sehr positiv. Das Objektiv ist wie alle aus Canons EF-M-Serie minimalistisch designt und fühlt sich hochwertig an. Daran ändert auch das Kunststoff-Bajonett für mich nichts. Mit 260 g hat es ein angemessenes Gewicht und liegt zusammen mit der EF-M gut in der Hand.
Hier mal ein Größenvergleich mit dem Canon EF 55-200 mm USM. Auf den ersten Blick ist das Vollformat-Objektiv gar nicht so viel größer, aber es kommt natürlich noch der EF M-Adapter dazu.
Nun zu den inneren Werten.
Für eine erste Beurteilung habe ich die beiden Objektive direkt mal gegeneinander antreten lassen und Vergleichsfotos gemacht. Schon auf den ersten Metern macht das kleine EF-M eine wesentlich bessere Figur als der große Bruder, der in die Jahre gekommen ist, aber auch preislich zur Einstiegs-Kategorie gehört.
Alle Aufnahmen wurden mit Stativ gemacht, die Empfindlichkeit habe ich auf ISO 100 und die Blende auf 8 eingestellt, um die Schärfentiefe möglichst vergleichbar zu machen. Wenn man bei 200 mm ins Bild zoomt, kann man beim alten EF-Objektiv Farbsäume und die geringere Auflösung deutlich erkennen – z.B. am Kreuz auf dem Kirchturm oder dem Gaststätten-Schild im Hintergrund:
Eine wissenschaftliche Abhandlung wollte ich aus dem Test nicht machen, deshalb habe ich es bei diesem Vergleich bewenden lassen und das EF-M 55-200 auf eine kleine Tour an die Lahn und ins benachbarte Braunfels gemacht. Hier ein paar Eindrücke:
Der Autofokus des Objektivs erledigt seine Arbeit unauffällig – schnell und präzise. Besonders im Tele-Bereich beruhigt der Bildstabilisator des Objektivs spürbar die Darstellung auf dem Kamera-Display, was ich als ganz angenehm empfinde.
Fazit
Eine abschließende Beurteilung mag nach dem ersten Test noch nicht möglich sein, aber ich glaube, dass man mit dem Canon EF-M 55-200 IS STM glücklich werden kann. Es vereint eine wirklich gute optische Leistung in einem sehr kompakten Gehäuse – und darauf kommt es doch letztlich beim gesamten EOS M-System an. Zudem ist es zu einem fairen Kurs zu haben, der Straßenpreis liegt derzeit bei ca. 270,– €, s.u..